Wegzeichen

Bringe ihnen erst einmal die grundlegenden Wegzeichen bei. Diese sind Pfeile aller Art, um die Richtung an zu zeigen. Außerdem das X für falscher Weg. Alle anderen Zeichen sind optional. Nun könnt ihr sofort praktisch werden:

  • Macht eine Schnitzeljagt (entweder schon vorbereitet und die Kinder folgen den Pfeilen, die ihr Gruppenleiter gemacht habt. Oder ihr teilt die Gruppe in zwei Hälften, die eine Kindergruppe wartet mit einem Gruppenleiter und die andere Kindergruppe läuft Hinweise malend vorweg)
  • Schatzsuche: Pfeile markieren die Strecke zu einem Schatz, einer Überraschung (Baum an dem Süßigkeiten Tüten in hoher Höhe hängen, Sandkiste, in der Edelsteine oder was auch immer versteckt oder eingegraben sind)
  • Schnitzeljagt extrem: bringt mega Spaß! Zwei Gleichgroße Gruppen. Die erste Gruppe bekommt Kreide und rennt los. Die zweite Gruppe zählt bis 30 (jedenfalls nicht lange Vorsprung, eine Minute oder so). dann verfolgen sie die zweite gruppe und versuchen diese auf zu spüren. Leise natürlich. Die erste Gruppe macht Hinweise und versteckt sich dann. Sie suchen sich ein gutes Versteck: aus welchem man den weg zu ihnen gut überblicken kann, vielleicht denken sie sich einen Hinterhalt aus oder jmd spielt Lockvogel. Sie versuchen also, die Gruppe zwei zu fangen und gruppe zwei versucht die erste gruppe zu fangen (muss sich also überlegen, wo könnte also der Hinterhalt sein).
  • Auch diesen Gruppenstundeninhalt kann man perfekt als Memory herstellen und üben: Alle Wegzeichen je zwei mal. Oder mit Text. Auf eine Karte das Wegzeichen und auf die zweite Karte den Erklärungstext.

Messen und Schätzen

Um etwas abschätzen zu können, brauche ich schon reale Erfahrungen, mit denen ich dann den Gegenstand, der vor mir ist, in meiner Vorstellung vergleichen kann. Wenn du also erklärst, wie groß die Lagerplatzwiese ist und du jmd mit wenig Erfahrung vor dir hast, hilft es, zu sagen: der Lagerplatz ist vier Fußballfelder groß. Einen Fußballplatz kennt jeder, diese Größeneinheit kann man sich vorstellen. Man braucht also Erfahrungen. Diese muss man selber machen! Also selber fühlen. Selber erleben. Einfach nur über Gewichte und Mengen, Strecken, Felder lesen reicht nicht. Nur wer schon ein paar Mal 4 km gelaufen ist weiß, wie weit die Strecke wirklich ist. Der kann sagen: ich alleine schaffe die Strecke in einer Gruppenstunde hin und zurück. Meine Gruppenkinder sind langsamer und unterhalten sich beim Laufen, die werden länger brauchen. Ich kann eine Strecke mit 4 km laufen und zurück muss ich sie mit der Bahn fahren lassen, damit wir rechtzeitig zum Gruppenstundenende wieder da sind. Erfahrungen machen, ganz wichtig. Oder noch deutlicher: erfahrungsräume schaffen, damit die Kinder sie sammeln können. Selbst. Nicht zugucken, selber ausprobieren!

- Verteile Maßbänder oder Zollstöcke an deine Kinder. Sie können alles messen, was ihnen in die Quere kommt: wie lang ist der Tisch, mein Fuß, die Tür? Du kannst auch einen Bogen vorbereiten, wo du genau diese Fragen fest gehalten hast und Lücken für die cm lässt.

- Spaß bringt auch: schätze mal, wie viel Cent in ein Schnapsglas passen? Und dann habt ihr da verschiedene Gläser. Die Kinder der Gruppe sollen nun alle erst mal schätzen, das schreibt ihr auf. Dann füllen die Kinder (lasst bitte alles die Kinder SELBER machen!) nach und nach die Gläser mit Centstücken. Zählen. Hinterher vergleichen: stimmte meine Schätzung?

- Oder wie schwer ist wohl dieses Buch? Alle Kinder können mal schätzen. Dann auf eine Waage legen. Stimmen die Schätzungen? Toll ist hier dann der Praxistransfer, damit die Kinder verstehen, was ihnen das bringt. Nachdem ihr einige Male Gewichte schätzen gemacht habt, lasst sie doch einen vollgefüllten Wanderrucksack gewichtsmäßig schätzen. Stimmt da ihre Schätzung? Ist für den nächsten Haik eine tolle Übung. Oder ein anderer Praxistransfair. Ihr lasst sie schätzen, wie viel Mehl in einer Tasse ist oder auf einem Löffel. Wie viel in eine Schüssel passt. Dann wiegt ihr das ganze aus. Stimmen die Schätzungen? Damit die Kids ein Gefühl für Masse und Gewicht von Grundnahrungsmitteln wie Mehl oder Nudeln bekommen. Dann könnt ihr in einer gruppenstunde einmal backen. Die Kinder bekommen ein Rezept von etwas unbekanntem, ein Keks Teig oder Muffins. Sie bekommen zwar die Zutaten aber keine Messbecher oder Waage. Müssen also schätzen, stimmt diese Menge also etwa ungefähr mit dem überein, was im Rezept steht? Viel Spaß beim Tüfteln und Essen!

Erste Hilfe

Erste Hilfe ist ein tollen Gruppenstundenthema. Ganz wichtig - ganz einfach. Und die Kinder finden es so spannend! Du machst sie mega glücklich, wenn du ihnen ein Pflaster in die Hand gibst und sie es sich oder jmd anderem auf die Hand kleben dürfen. Noch genialer finden sie, wenn sie verbände anlegen dürfen. und der persönliche Held wirst du, wenn sie den Verband auch noch behalten dürfen! alles, was du an erste Hilfe kannst, kannst du eins zu eins weiter an die Kinder geben.

  • Pflaster und Verbände befestigen (Mit echtem Material oder z.B. Verbände aus dem Halstuchbinden)
  • W Fragen und Notsituationen (Nachspielen, Memory, Caosspiel, einen Gruppenleiter anrufen als wäre er die Leitzentrale)
  • Trage selber bauen (Hemd, zwei Äste rein, vielleicht damit über einen Hindernispacours)
  • Etwas schienen oder ein Tragetuch anbringen
  • Stabile Seitenlage

Auch die Verknüpfung mit andern Themen ist super gegeben: eine Schiene für ein gebrochenes Bein? Werkzeugkunde oder messerkunde, weil ein Ast ja gesägt werden muss. Oder Bibelkunde "der barmherzige Samariter" (Lukas 10,29ff) kann man gut verknüpfen mit Verbände anbringen und eine Trage für den Verletzten bauen.

Morsen und Geheimsprache

Kinder mögen Geheimsprachen. Verschlüsselungen, Rätsel - und nur, wer sich auch mit dieser 2Sprache" auskennt, kann mitreden und versteht, um was es geht. hier gibt es schöne einsatzmöglichkeiten für Kinder in der Gruppenstunde.

  • Morsen ist super alt, universell. Die Zeichen ergeben immer einen Buchstaben. Es besteht aus drei Symbolen: kurzes Signal, langes Signal und Pause. Mit ihnen kann man geheime Botschaften übermitteln, mit Rauch- oder Klopfzeichen und vieles mehr, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. zum Beispiel versteckt sich eine teilgruppe. Über Morsezeichen durch Funkgerätpiepen verraten sie den Anderen ihr Versteck.
  • Briefe in Bildersprache schreiben. Denkt euch für ein geheimes Thema ein symbol aus. zum Beispiel wird das Wort "Schatz" und das Wort "See" durch ein Viereck und ein Oval ersetzt. nun den ganz normalen text schreiben, doch überall, wo das Wort auftaucht, ist das Symbol gemalt. Andere Gruppen eures Stammes könnten den Schatz oder euer Gruppenversteck oder euren geheimen Treffpunkt nicht finden, denn sie wissen nichts von euren geheimen Zeichen. Richtig cool für die Kinder wird es, wenn ihr dann in der dritten Gruppenstunde bei diesem thema mit einem "alten brief" kommt. darin beschreibt jmd, wo er einen Schatz versteckt hat, es sind dann aber einige Wörter mit euren Symbolen ausgetauscht und vielleicht auch noch andere Wörter mit Symbolen, die die Kinder durch den Zusammenhang erahnen können. Nun kann die wilde Schatzsuche los gehen!
  • Ihr könnt eine Geheimsprache für eure Gruppe einführen. Entweder eine, welche schon existiert (die Löffelsprache z.B., bei welcher nach jedem Vokal ein LEV eingefügt wird und dann der Vokal wiederholt wird: "Halevast dulevu eilevein Prolevolelevem?") Oder ihr denkt euch selbst eine Geheimsprache aus.

Andacht

Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten eine Andacht zu gestalten, wie es Menschen in unserem Stamm gibt. Da gibt es also kein RICHTIG oder FALSCH, macht euch darum keine Sorgen, haltet Andachten nach eurer Fasson und wie ihr es gerne mögt.

Ein Grundgerüst kann sein:

  •  Lied zu Beginn (selber singen oder vom Handy abspielen, vorsingen lassen ...)
  •  Input (Text oder Bibelstelle lesen, Text erzählen, Begebenheit berichten ...)
  •  Gespräch/Predigt/Diskussion
  •  Innehalten/Gebet (Kerzen anzünden, Steine ablegen, Zettel ausfüllen und verlesen, Sonnenstrahlen und Wassertropfen legen ...)
  •  Vater Unser
  •  Segen (auswendig, abgelesen, es stehen welche im Gesangbuch und im Pfadfinderliederbuch)

Für eine Andacht bedarf es keines besonderen Raumes und keines Schmuckes. Jedoch dürft ihr natürlich auch den Raum als Andachtselement benutzen. Denn auch meine Umgebung bewirkt etwas bei mir, macht etwas mit mir also Redner (und als Zuhörer!), wenn ich eine Botschaft höre oder still werden will. Wenn ich die Stimmung "sammeln" will, kann ich also zum Trick greifen, eine Kerze in die Mitte zu stellen. Oder eine Glocke oder Klangschale erklingen zu lassen. wenn ich daraus eine Tradition mache, dann wissen die Kinder also rasch: immer wenn xy die Glocke schlägt, gibt es eine Andacht. Und auch hier: es wirkt nur dann schön, wenn es echt ist. Also wenn es zu euch dazu gehört. Was ihr mögt und euch gefällt, das könnt ihr auch rüber bringen, da kommt dann am Ende die Botschaft an. dann kann "eine" Andacht zu "eurer" Andacht werden.